Du willst dich nicht positionieren

Du willst dich gar nicht positionieren

nicht positionieren

5 Anzeichen, dass du dich gar nicht positionieren willst

Diese unten stehenden Aussagen höre ich immer wieder. Meist von Unternehmerinnen, die sich eigentlich gar nicht positionieren wollen. Weil man ihnen gesagt hat, wie wichtig eine gute Positionierung ist (muss nicht unbedingt immer von mir kommen J ), versuchen sie es dann doch mal. Zumindest schaffen sie es ins Erstgespräch oder zu einem meiner Events. Wenn es dann aber wirklich zur Sache geht, kommen immer wieder die gleichen fünf Einwände: 

1. Ich kann einfach viel zu viel, um nur eine Sache zu machen

Ganz ehrlich? Fast alle meiner Kunden inkl. mir können mehr als wir in einer spitzen Positionierung anbieten. Ergänzend zu unseren eigentlichen Kernleistungen gehören natürlich auch vor- oder nachgelagerte Leistungen, mit denen wir uns ebenso gut auskennen. Und trotzdem gibt es in diesem riesigen „Ich kann viel“ immer ein „Aber das macht mir etwas mehr Spaß als das andere“. Oder etwas, das häufiger angefragt wird. Etwas, was andere Mitbewerber nicht explizit in den Vordergrund rücken. Etwas, bei dem die Augen dann noch ein klein wenig mehr leuchten. Denn bei einer Positionierung kommt es nicht alleine auf das Können an! 

2. Ich kann mich nicht entscheiden

Punkt 1 – du sollst dich auch gar nicht nur für eine Sache entscheiden. Positionierung bedeutet, dass du eine Leistung, einen Service, eine Zielgruppe in den Vordergrund rückst und zwar die, bei der alles stimmt. Alles andere darfst und wirst du trotzdem machen.

Punkt 2 – Ich gebe zu, alleine ist das auch manchmal etwas schwer. Gerade Frauen neigen dazu, sich im Kopf alles so zurecht zu denken, dass alles „irgendwie schön ist“. Die Ausbildung, die man vor zig Jahren gemacht hat, will man ja nicht umsonst gemacht haben.

Mit der anderen Zielgruppe möchte man zwar nicht so gerne zusammen arbeiten, sie hat aber vielleicht mehr Geld.

Eigentlich möchte man zwar etwas nicht mehr machen, aber dem Kunden zu liebe…

Und so weiter und so weiter. Fakt ist, dass man sich im Leben und im Business manchmal einfach entscheiden muss. Du musst dich nicht für eine Positionierung entscheiden, aber wenn du dich für eine entschieden hast, bleibt es nicht aus, dass du dich auf ein Kernthema in der Hauptkommunikation festlegst.

Die Kür bei der Positionierung wäre dann, zwei Themen so zu kombinieren, dass es wie ein Thema aussieht. Auch wenn es tatsächlich einige Dinge gibt, die man nur sehr schwer unter einen Business-Hut bringen kann, einen Versuch ist es Wert. Ich hatte mal eine Kundin, die freie Hochzeits- und Trauer-Rednerin war und dazu Outdoor-Mama-Sport sowie einen Buchhaltungsservice angeboten hat. Zugegeben, da haben selbst meine „Wir lassen es wie ein großes gemeinsamesThema aussehen“ ausgesetzt. Wenn du dich nicht von einer Sache trennen kannst, wären wir wieder beim Punkt von oben: Entscheide dich zumindest, eine Sache in den Vordergrund zu stellen.

3. Damit verschrecke ich zu viele Kunden

Dieses Argument, das ich mit Abstand am häufigsten höre, hat schlicht und ergreifend mit Angst zu tun. Mit der Angst, Kunden zu verlieren, damit dann Umsätze und damit sogar das ganze Business. Als ersten Impuls kann ich die Angst nachvollziehen. Aber lass uns einmal gemeinsam überlegen. Stell dir vor, du adressierst deine Leistungen nur an eine bestimmte Personengruppe. Diese kennst du wirklich gut, kennst ihre Probleme und Sorgen und formulierst glasklar genau das, was sie gerade brauchen. Inzwischen hast du in dieser Gruppe von Menschen auch schon einiges erreicht. Das spricht rum. Google weiß, wann deine Zielgruppe nach dir sucht, andere Menschen  haben dich zu dieser Lösung abgespeichert und empfehlen dich genau für dein Kernthema. Stell dir vor, fast alle oder zumindest ein Großteil der Menschen mit „diesem Problem“ finden zu dir. Nicht nur die aus deinem Stadtteil. deiner Stadt, auch aus dem Umkreis oder sogar noch weiter weg. Vielleicht passt du dein Angebot in Teilen so an, dass du sogar online eine noch  größere Reichweite erzielen kannst. Vertrau mir, du bedienst einige Kundengruppen zwar nicht mehr, aber von deinen Wunschkunden viel mehr als ohne Positionierung!

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4. Meine Kunden wollen aber ein Rundum-Sorglos-Paket

Meine auch. Und sie kriegen es auch. Und sie verdienen das Beste und somit Spezialisten auf ihrem Gebiet. Somit arbeite ich mit Partner zusammen, die allesamt richtig gut sind mit dem was sie machen. Besser sogar als ich auf „ihrem“ Gebiet. Da ich mit meinen Kooperationspartner eng zusammen arbeite, müssen meine Kunden nicht einfach nur zu einem anderen Dienstleister gehen und bekommen dort, was sie wollen. Nein, ich briefe die Kontakte vorher, so dass ein reibungsloser Übergang entsteht. Die Kunden fühlen sich, als müssten sie nur den Raum wechseln. Manchmal bleibe ich sogar Ansprechpartner für alle Dienstleistungen. Aber auch wenn das nicht der Fall ist, ich habe mir meine Partner ja nicht aus den Gelben Seiten ausgesucht. Sie ticken ähnlich wie ich, sind kompetent und sympathisch, die Zusammenarbeit funktioniert und es ist noch kein Kunde unzufrieden gewesen. Such dir ein Netzwerk aus guten Partner und schon kannst du auch deinen Kunden das Rundum-Sorglos-Paket anbieten – und zwar auf einem sehr hohen Level.

5. Das funktioniert bei mir nicht

Woher weißt du das denn so genau?  Es hat bis jetzt bei fast allen funktioniert, die es ausprobiert haben. Eventuell hat die eine Positionierung noch nicht auf Anhieb gestimmt und mancher musste etwas nachjustieren. Wir alle haben keine Kristallkugel und Dinge entwickeln sich – so ist das Leben, so ist das Business, da muss man immer mal etwas vom eigentlichen Plan abweichen.

Vielleicht hat die festgelegte Positionierung auch nicht sofort funktioniert. Was auch vollkommen ok ist, denn mindestens drei Monate für erste kleine Erfolgszeichen braucht es schon. Manchmal sogar länger – je nach Angebot oder Zielgruppe und natürlich je nach Aktivitätsgrad. Aber die Kundinnen, die sich ernsthaft positionieren wollen, hatten auch Erfolg damit! So!

Das Argument ist mir einfach zu pauschal. Anders ist es, wenn du mir argumentieren kannst, dass das Festlegen auf die Zielgruppe xy bei dir nicht funktioniert, weil … – da lasse ich mit mir reden. Aber von vornerein zu sagen „geht nicht“ – gibt´s nicht!

Erkennst du dich in dem einen oder anderen Punkt wieder?

Wenn einer der Sätze ein vehementes Statement von dir ist, dann solltest du dich auch (jetzt) nicht positionieren. Dann ist die Zeit noch nicht reif und wird es vielleicht für dich auch nicht.

Auch wenn ich versuche, die oben genannten Argumente zu entkräften, ich überrede niemanden. Wenn du nicht willst, dann nicht. Ende der Geschichte. Ein Nein zu einem Kunden, der nicht in dein Beuteschema passt oder ein Nein zu vielen deiner Bauchladenangebote erfordert ebenso viel Mut wie ein Nein zu einem gutgemeinten Ratschlag. Sei er fachlich noch so untermauert. Egal wie überzeugt andere von einer Sache sind, du bist es nicht, dann bleib bei deinem Nein!

Wenn es aber eher kleine Bedenken sind, die dich davon abhalten, dich eindeutigen zu positionieren, dann kann ich dir getrost versichern, dass wir die alle haben bzw. hatten. Hier erfordert es dann eher den Mut und die Motivation, es trotzdem einfach mal zu versuchen.

Jetzt heißt es also in dich hinein zu hören und abzuschätzen, ob die Stimme eher kleine Bedenken hat oder ob sich wirklich Widerstand regt!

Ich bin gespannt auf deine Entscheidung!

Du möchtest mehr wissen, wie du dich „richtig“ positionieren kannst? Dann schau mal hier vorbei:

Typische Fehler bei der Positionierung

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