Wie du Marketing in deinen Alltag einbaust
Marketing, das sich nicht so anfühlt
Wir reden heute über Alltagsmarketing. Was ist denn jetzt schon wieder Alltagsmarketing? Email Marketing kennt man, Online Marketing sollte inzwischen auch jedem ein Begriff sein. Begriffe wie Karma Marketing sind dann eher selten und nur bei Kennern bekannt. Und nun komme ich und führe noch den Begriff Alltagsmarketing ein.
Alltagsmarketing fühlt sich nicht so an, ist aber auch Marketing. Es sind die kleinen Dinge, die du gerne machst, die wenig Aufwand bedeuten, die leicht von der Hand gehen und keine marktschreierische Vermarktung bedeuten.
Ich habe dir heute ein paar von diesen Dingen mitgebracht, die ich für wichtig empfinde, die aber trotzdem einfach im Alltag umsetzbar sind.
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Eine gute Webseite
Wenn deine Webseite gut ist und mit gut meine ich, wenn sie deine Positionierung klar darstellt und sie zudem auch noch benutzerfreundlich ist, dann ist das das beste Alltagsmarketing für dich. Du kannst jederzeit und mit Stolz auf die Leistungen und auf die Preise auf deiner Webseite verweisen. Im Gespräch, auf deiner Visitenkarte oder in den Social Media Profilen. Du brauchst ansonsten gar nicht davon reden, wie toll du bist, was du kannst und wie viel deine Leistungen kosten.
Wenn sich jemand für meine Dienstleistung interessiert, dann rede ich ein wenig mit der Person und schließe in vielen Fällen das Gespräch mit: „Schau dir erst mal in Ruhe meine Webseite an, dort findest du schon viel Infos zum Thema Positionierung. Auch meinen Pakete und Preise stehen dort. Guck, ob etwas für dich dabei ist und wir reden dann in ein paar Tagen, wie genau ich dir helfen kann.“
So hat die Person einen weiteren Einblick in meine Arbeit und weiß, worauf sie sich (preislich und inhaltlich) einlässt. Ohne die mentale Hürde, von meinem zu reden, was sich nämlich wie das ungeliebte Verkaufen anfühlen würde. Und ich weiß von vielen, dass sie auch lieber über ihre eigentliche Arbeit reden als über ihre Preise. Mit dem einfachen Hinweis auf die eigene Webseite kann man informieren ohne zu verkaufen. Nachfassen sollte dann aber sein, wenn derjenige nicht von alleine wieder kommt.
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Einen sehr guten Elevator Pitch
Im persönlichen Gespräch und bei Vorstellungen vor Gruppen ist ein guter Elevator Pitch die einfachste Möglichkeit, dein Marketing sinnvoll in den Alltag einzubauen.
Auch hier geht es nicht ums Verkaufen, sondern ums Präsentieren. Nenn auf ansprechende Art Probleme, die du mit deinem Angebot lösenkannst. Ergänze das ganze um die Zielgruppe, pack deinen Namenhinten dran und fertig ist der eine Satz, mit dem du Neugierde weckst und die Personen anvisierst, die sich bei deinem Problem „ertappt“ und angesprochen fühlen.
Ich nenne ihn auch gerne den einen Satz, der dir Kunden bringt. Weit ab von einem Verkaufsgespräch. Natürlich darfst und sollst du deine knackige Vorstellung erst einmal konstruieren und dann üben. Wenn das aber einmal sitzt, passt es perfekt zum Thema Alltagsmarketing.
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Visitenkarten
Nein, Visitenkarten sind nicht tot. Wer auf größeren Veranstaltungen ist, weiß sie sehr wohl noch zu schätzen. Wer kann sich schon mehr als 5 interessante Namen, Firmen, Business, Kontaktpfade, Empfehlungen merken?
Für Visitenkarten gilt das gleiche wie für die Webseite. Sie sollte gut aussehen und schnell und einfach klar machen, was du machst. Dann übergibst du sie viel eher als Karten, die veraltet sind, handschriftlich geändert wurden oder deiner CI (Corporate Identity = Firmenidentität) nicht mehr entsprechen. Hab also immer gute Visitenkarten von dir dabei. Kleiner Tipp: Ab damit ins Portemonnaie oder in die Handyhülle – beides etwas, was man fast immer dabei hat.
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Füge neue Kontakte deinem Netzwerk hinzu
Neue Kontakte füge ich möglichst am Folgetag meinen Sozialen Netzwerken hinzu. Bei Xing stelle ich die Kontaktanfrage immer mit kurzer persönlichen Nachricht, ist die Person nicht auf Xing (aktiv), folgt gerne auch die Freundschaftsanfrage bei Facbeook und das Folgen auf anderen Kanälen. So bleibe ich auf jeden Fall mit der Person in Kontakt, sehe, was sich bei ihr so tut, bin selber in Erinnerung, kann sie immer kontaktieren und nebenbei wächst mein Netzwerk. Das hat nichts mit Kundenakquise zu tun, aber Vitamin B und ein großes Netzwerk, das man bei Bedarf anzapfen (anfragen) kann, hat noch niemandem geschadet.
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Sei authentisch
Wenn es um authentisches Auftreten geht, sind wir bei einem Teil des Personal Brandings. Auch ein tolles Schlagwort aus dem Marketing. Gerade bei uns Einzelunternehmern oder kleinen Firmen, bei denen der Chef noch Gesicht der Firma ist, gehört es zu unserer Corporate Identity, wie wir uns nach außen verhalten. Wenn du dich mit deiner Firma besonders serviceorientiert positionieren möchtest, du das selber aber gar nicht bist, dann merken die Kunden diese Unstimmigkeit. Genau das gleiche gilt für einen lockeren, modernen und persönlichen Umgangston. Wenn du aber lieber mit deinen Kunden auf Business-Sie bleibst, passt das nicht. Umgekehrt genauso.
Mein Tipp: Sei einfach wie du bist! Und ziehe das in deiner Unternehmenskommunikation und deinem Firmenauftritt auch so durch. Das ist am stimmigsten und zieht dementsprechend die passenden Menschen an. Ich z.B. bin sehr gradlinig und strukturiert – was viele manchmal sogar als „streng“ empfinden. Ab so bin ich nun einmal und werde zum Teil gerade deshalb gebucht. Als jemand, der den Überblick verschafft und ihn behält. Und auch sagt, wenn es gerade vom Weg abgeht. Würde ich das „verstecken“ wollen, wären die Menschen nach dem ersten Coaching wohl etwas überrascht, weil sie von mir etwas anderes erwartet hatten.
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Kooperationen statt eigener Verkauf
Wie cool wäre es, wenn jemand anderes für dich deine Produkte verkauft? Toll oder? Nein, ich rede nicht von einem angestellten Verkäufer. Sondern von einer Person, die deine Leistung (fast) so gut findet wie du selber. Jemand, der auch deine Zielgruppe gut versteht, weiß, wann deine Leistung ihr wirklich helfen kann, weil sie genau die Probleme haben, für die dein Angebot sinnvoll ist.
Ich rede von Kooperationspartnern. Von Unternehmen, die eine sehr ähnlich Zielgruppe haben wie du, aber deren Leistungsspektrum in einem etwas anderen Bereich liegt. Entweder sind die Leistungen deiner Dienstleistung vorgelagert oder sie ergänzen dein Angebot sinnvoll.
Finde solche Kooperationen, die dein Angebot mit anbieten, wenn es passt. Du generierst ohne aktives Zutun in dem Fall Verkäufe. Du musst dir nur Unternehmen bzw. Personen aus deinem alltäglichen (Business-)Umfeld suchen, mit denen eine Zusammenarbeit gut funktionieren könnte. Und dann legt ihr gemeinsam los.
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Empfehlungen statt Akquise
Ich weiß von so vielen Unternehmerinnen, dass sie die Kaltakquise nicht leiden können. Zum Telefonhörer greifen, eine Mailingaktion an eine gekaufte oder recherchierte Adressliste starten und Firmen einfach anschreiben oder wohlmöglich sogar einfach auf der Matte stehen und klingeln. Für viele klingt das gruselig. Für mich übrigens auch.
Wenn du ein gutes und etwas größeres Netzwerk hast, kannst du dir solche Aktionen sparen. Denn es gibt noch viele weitere Wege, um an neue Kunden zu kommen. Empfehlungen zum Beispiel. Wer ist nicht geneigt, einer bekannten Person zu glauben, wenn es darum geht eine vertrauenswürdige Person für das eigene Problem zu finden. Und dabei ist es egal ob es um einen Arzt, Handwerker, Friseur oder Berater geht.
Bitte dein Netzwerk aktiv um Empfehlungen. Wenn die Zusammenarbeit mit einem Kunden gut lief, erinnere ich zum Abschluss gerne daran, dass du dich über eine Empfehlung sehr freuen würdest.
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Social Media Posts mit Alltagsbezug
Social Media hat viel mit deinem Alltag zu tun. Um über die einzelnen Kanäle wirklich etwas zu erreichen, musst du quasi täglich präsent sein. Viele fragen mich, was sie denn so jeden Tag posten können. Meine Antwort: Fast alles. (Nur wirklich private Dinge und Bilder der Kinder sind für mich tabu!) Aber jetzt kommt das ABER: Es sollte IMMER einen Bezug zu deinem Business haben.
Du postest deinen Pool oder die Kaffeetasse – dann schreibe etwas von verdienter Pause nach getaner Arbeit.
Selfies von dir stärken den Wiedererkennungswert und die persönliche Bindung zu dir.
Du siehst etwas Lustiges – kommentiere mit dem Spruch „Das wollte ich meinen treuen Followern hier nicht vorenthalten.“
Die Thermometeranzeige im Auto zeigt 35 Grad? Dann bist du gerade auf dem Weg zum Kunden oder einem Event.
Mehr Beispiele braucht es bestimmt nicht, du weißt, was ich meine. Poste alles, was dir einfällt und bringe es mit deinem Thema, deiner Person als Unternehmerin, deinen Kunden, dem Business allgemein zusammen. Schon hast du eine Fülle von Posts, die du in dein Alltags-Social-Media-Marketing einbauen kannst.
Noch zwei Tipps
Folgende zwei Dinge gehören erst einmal nicht gerade zum Alltag, aber wenn du dich einmal heran gewagt hast, erleichtern sie deinen Alltag bzw. dein Marketing ENORM!
Mach einen Rhetorikkurs– freies, selbstbewusstes Reden (vor einer Gruppe oder in wichtigen Gesprächen) ist unbezahlbar. Für dich, dein Marketing und somit für dein Business
Arbeite an deinem Mindset– Sichtbarkeit, Verkaufen, Money sind Themen, die dich im Marketing immer wider einholen. Wenn du hier gut aufgestellt bist, wird alles unendlich viel leichter!
Super Artikel! Das mit den Empfehlungen versuche ich seit einiger Zeit aktiver zu betreiben. So habe ich schon ein paar tolle Aufträge bekommen und im Gegensatz konnte ich meinen Kunden bei Bereichen helfen, bei denen ich keine oder nicht genug Ahnung habe um sie wirklich tatkräftig zu unterstützen.
Das Thema Xing ist bei mir noch verbesserungswürdig. Bisher habe ich Linkedin und Xing und benutzer beides nicht so richtig. Ich bin aber immer mehr am überlegen, ob ich Linkedin nicht ganz „abdrehe“ und dafür Xing wirklich benutze… Warum hast du dich für Xing und gegen Linkedin entschieden? Oder bist du auf beiden Netzwerken?
Liebe Grüße,
Janneke
Liebe Janneke, ich nutze LinkedIn gar nicht. Für mich ist der Unterschied zu XING nicht so groß, internationale Kontakte sind bei mir nicht unbedingt ein Thema und ich bin froh, wenn ich nicht noch einen Kanal bedienen muss. Insofern nur XING. Ich mag die Suche und die Eventfunktion und auch die Gruppen sind gut. Versuch es doch einfach mal vier Wochen aktiv zu nutzen und schau, was passiert :-).