Weniger ist mehr! Teil 1: Dein Angebot
Jetzt fragst du dich sicher: „Warum sollte ich denn nur ein kleines Angebot anbieten? Dann haben meine Kunden ja weniger Auswahl. Und ich verdiene wohlmöglich weniger!“
Ich zeige dir hier, warum du dein Angebot einmal ganz genau unter die Lupe nehmen solltest.
Stelle dir dabei folgende Fragen, dann wird dir vielleicht schon klarer, worauf ich hinaus will:
Frage 1: Ist die Produktsparte oder die Branche eindeutig?
Oder hast du Produkte aus mehrere Sparten oder Leistungen aus verschiedenen Bereichen?
Du bist z.B. Versicherungsmakler und programmierst auch Internetseiten? Oder du verkaufst Gartenmöbel und Kinderkleidung?
Versetze dich einmal in die Situation deines Kunden. Er kommt zu dir (in den Laden oder auf die Internetseite) und sucht eigentlich einen Sonnenschirm und findet aber zuerst eine Kindermütze. Tja dann ist der Kunde ordentlich verwirrt! Im besten Fall fragt er nach, im schlechtesten ist er für immer verschwunden!
Er sollte
1.) schnell erkennen, ob er das, was er sucht, bei dir kaufen kann und
2.) ob du der Richtige bist für sein Problem.
Ja, ich weiß, es gibt Menschen, die können vieles, aber der Kunde glaubt dir das vielleicht nicht! Wenn du dich auf eine Sache / Branche / Thema spezialisierst, bist du überzeugender.
Im Zweifel eröffne einen zweiten Laden und trenne deine Internetseite in zwei verschiedene auf. So lässt sich auch deine Zielgruppe besser definieren und vor allem erreichen! Der Bauchladen mit allem Möglichen ist out – es lebe die Spezialisierung!
Frage 2: Überforderst du deine Kunden?
Ein zu großes Angebot überfordert leicht. Und zwar online wie offline. Kaum jemand nimmt sich noch ausreichend Zeit, das gesamte Angebot richtig zu durchforsten. Viele nutzen die Suchfunktion oder fragen gleich beim Verkäufer nach. Wenn man sich erst durch Gänge, Regale, Wühlkörbe oder Navigationen mit diversen Unterkategorien kämpfen muss, verliert man schnell die Geduld und auch den Spaß am Kaufen.
Behalte dein Angebot übersichtlich und gut sortiert. So macht das Suchen und finden von Produkten Spaß!
Frage 3: Gibt es einen Ladenhüter?
Oft schleppt man Produkte mit durch, die einem eigentlich kaum oder kein Geld bringen. Sie kosten Geld und Platz, weil du sie immer vorrätig haben musst, sollte mal zufällig ein Kunde danach fragen.
Gerade bei Dienstleistungen oder Online-Angeboten kann schon mal der Gedanke aufkommen: „Jetzt habe ich das, jetzt biete ich das auch mit an!“ Aber sei ehrlich, wenn monatelang keiner dieses Produkt kauft, könntest du ja mal darüber nachdenken, es aus dem Sortiment zu werfen. Irgendeinen Grund muss es ja haben, dass es keiner will. Und vielleicht fällt dir etwas ein, das besser ankommt.
Frage 4: Gibt es Produkte, an denen du kaum verdienst?
Dich kostet ein Produkt so viel in der Anschaffung, dass die Marge eigentlich zu klein ist?
Dann hast du drei Möglichkeiten:
a) Du könntest jetzt das Produkt teurer anbieten – sofern der Markt das noch hergibt,
b) du könntest versuchen, den Einkaufspreis irgendwie zu senken oder
c) du könntest ES SEIN LASSEN!
Frage 5: Liebst du deine Produkte?
Oder hast du ein Produkt nur, weil einige Kunden danach gefragt haben?
Manchmal suchen die Kunden etwas bei dir, weil sie es irgendwo anders gesehen haben. Die Anfragen häufen sich und du meinst nun, diese Nachfrage bedienen zu MÜSSEN. Das bringt ja immerhin Geld.
ABER: Wenn du nicht 100%ig hinter einem Produkt stehst, fällt es dir viel schwerer es zu verkaufen! Oder es geht sogar so weit, dass du manches gar nicht vertreten kannst, weil es deinen Wertvorstellung nicht entspricht. Wenn du nicht der total abgebrühte Verkäufer bist, dem es egal ist, womit er sein Geld macht, lass lieber die Finger von solchen Produkten.
Frage 6: Kennst du ALLE deine Produkte?
Du bist der Chef , du bist der Verkäufer – egal ob Online-Shop oder Ladengeschäft, egal ob alleine oder mit Angestellten. Stell dir vor, jemand fragt dich, ob du ihm das Produkt xy verkaufen könntest und du antwortest: Moment, ich muss mal eben nachsehen, ob ich das habe!
Behalte deine Produkte und die wesentlichen Merkmale im Auge, du musst nicht von allem den Preis oder die Details wissen, aber einen Überblick solltest du schon haben!
Frage 7: Kennst du dich mit dem aus, was du anbietest?
Du solltest jederzeit Fragen zum Produkt, zum Thema, zu deinem Spezialgebiet beantworten können. Es ist nicht immer notwendig, seinen ausgeübten Beruf gelernt zu haben. Du solltest dich aber ausreichend mit dem auskennen, was du anderen anbietest!
Biete also keine Nähkurse, nur weil du mal eine Mütze für dein Kind genäht hast. Und verkaufe keine Autos, nur weil du selber gerne schnell fährst!
Du siehst: Manches Angebot verwirrt den Kunden, manches ist nicht effizient!
Ein „Weniger“ an deinem Angebot ist ein „Mehr an Klarheit und Transparenz“ für deine Kunden und damit ein „Mehr an Spaß an der Arbeit und Geld für deine Firma“!
Check jetzt deine Produktliste und überlege dir, welche deiner Produkte wirklich Sinn (und dir Spaß) machen und was auch genug Geld bringt. Ich bin mir sicher, du findest einiges, das du ausmisten kannst!
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