In 5 Schritten zum Expertstatus
Welche Vorteile ein Expertenstatus im Business mit sich bringt, habe ich hier: “Experte sein – oder nicht?“ ja schon mal erwähnt.
Nachdem du mit deiner Basis-Positionierung soweit schon gut unterwegs bist, wird es jetzt Zeit, den nächsten Schritt anzugehen. Eine Experten-Positionierung!
Meine Definition – Expertenstatus
Für mich bedeutet eine Experten-Positionierung nichts anderes als den Mut, sich wirklich nur für EINE SACHE in die Köpfe festzusetzen und zwar für eine längere Zeit.
Wenn sich eine gute, aber noch nicht allzu feste Positionierung ändert (und das wird sie wahrscheinlich in den ersten Wochen und Monaten, nachdem du sie so festgelegt hast), dann ist das kein so großes Drama. Anpassen, ergänzen, optimieren geht immer.
Bei einem Expertenstatus solltest du dir schon etwas sicherer sein, dass das, was du machst, wirklich dein Ding ist. Eine Positionierung festzulegen und zu kommunizieren dauert so zwischen 4 Wochen und drei Monaten. Dann kannst du damit weitere Monate (und sogar Jahre) arbeiten.
Eine Expertenpositionierung aufzubauen, startet aus meiner Erfahrung ab 6 Monaten und kann auch schon mal Jahre dauern. Das schmeißt man nicht so schnell mal über den Haufen, wenn man sie denn erst mal hat…
Wie schaffst du es nun, in den Köpfen anderer (nicht nur bei deiner Zielgruppe – aber dazu mehr weiter unten) als Experte für (d)ein Gebiet gesehen zu werden?
Schritt 1: Erkenne deine Stärken und Schwächen (an)
Natürlich sollte das Thema Stärken / Schwächen sowie Vorlieben / Abneigungen immer genügend Aufmerksamkeit bei dir bekommen. Aber wenn du dir einen eigenen Expertenstatus aufbauen möchtest, ist es besonders wichtig, dich damit zu beschäftigen.
Was kannst du aus deiner Sicht besonders gut? Mit welchen Problemen und Fragen kommen die Menschen zu dir? Findest du z.B.
- SCHNELL eine Lösung bei bestimmten Themen,
- siehst du viele Alternativen, wo andere einseitig und eingefahren denken
- hörst du gut zu und fühlst sogar mit,
- hast du eine starke Schulter, bist immer für andere da,
- behältst du immer einen klaren Kopf – auch in Notsituationen?
Auch meine Stärken und Schwächen sind Teil meiner Positionierung. Ich werde gerne gebucht, wenn es darum geht, Schwerpunkte zu sehen, eine klare Struktur zu geben, Prioritäten und Fokus zu setzen. Das ist etwas, was mir unheimlich gut und schnell gelingt. Dafür bin ich nicht der zurückhaltendste und empathischste Mensch auf dieser Erde… Weshalb ich mich lieber auf Business -als auf menschlicher Ebene aufhalte. Und ich stehe dazu!
Schritt 2: Definiere dein Fachthema
Jetzt kommen wir zu deinem fachlichen Schwerpunkt. In welches Thema hast du dich tiefer eingearbeitet, hast vielleicht besonders lange Erfahrungen oder tiefergehende Weiterbildungen gemacht? Auch wenn du sicher schon einige Weiterbildungen gemacht hast und dich mit diversen Dingen beschäftigt hast, gibt es etwas, zu dem zu immer wieder zurück kommst? Dinge, die immer wieder auftauchen?
Frage dich auch: Welche Themen aus deiner Branche magst oder kannst du so gar nicht? Das darfst du aus deinem Repertoire für deinen Expertenstatus streichen.
Weißt du, woran ich erkenne, dass ich im Bereich Positionierung einfach weiter bin als andere? Nicht, weil ich es mir so sage, sondern weil mir kaum noch ein Vortrag, Webinar, Buch oder ähnliches unterkommt, das mir Neues erzählt. Hier und da gibt sicher unterschiedliche Ansichten und evtl. auch Herangehensweisen, aber im Grunde macht mir da kaum einer noch etwas vor…
Bei welchem Thema denkst du „Das war jetzt nichts Neues für mich“ oder „Das hätte auch von mir kommen können“ oder „Das mache ich schon seit Jahren so“?
Schritt 3: Fühle dich als Experte
Hier kommen jetzt deine Gedanken ins Spiel. Um den Expertenstatus später auch wirklich – immer und überall – zu kommunizieren, musst du dir deiner Sache sehr sicher sein. Dafür war Schritt 2 schon sehr wichtig und hat dir hoffentlich einiges klar gemacht. Nun kommt die innere Sicherheit dazu:
- Dir muss klar sein, was du kannst.
- Dir muss klar sein, dass du sogar mehr kannst, als andere.
- Dir muss klar sein, dass dein Wissen NICHT selbstverständlich ist.
In unserer Blase befinden sich oft viele, die sich mit einem Thema gleichermaßen beschäftigen wie wir selber. Ein hervorragendes Beispiel sind Facebook-Gruppen. Fotografen sind wo zu finden? Genau, in Fotografen-Gruppen. In denen jeder sein Thema mit einbringt und schon kann es dir so vorkommen, als würden ALLE Fotografen zur Zeit z.B. gerade nur schwarz/weiß fotografieren. Wenn man jetzt aber mal die Anzahl aller Fotografen im deutschsprachigen Raum nimmt und dagegen die Anzahl der Gruppenteilnehmer stellt, verschiebt sich hier einfach das Bild. Du denkst dir vielleicht: „Das machen ja gerade alle“. Das ist aber nicht so. Und schon gar nicht für die Kunden, die sich weder in dieser Gruppe, noch insgesamt mit den deutschsprachigen Fotografen auskennen. Für sie bist du vielleicht sogar der einzige, der sich auf ein bestimmtes Thema spezialisiert hat!
Um sich als Experte zu fühlen, solltest du auch keine Angst vor den Erwartungen haben. Du wirst sie erfüllen können.
Es geht nicht darum, dass du auf alle Fragen immer und sofort eine Antwort parat haben musst. Aber du bist fachlich in der Lage, eine passende Antwort in absehbarer Zeit zu finden. Und darauf kommt es an.
Schritt 4: Kommuniziere deinen Expertenstatus
Ich habe gerade kürzlich ein mega tollen T-Shirt-Spruch gesehen:
Wie schön, dass du ein Experte bist. Doof nur, dass das keiner weiß!
Mehr bräuchte ich hier eigentlich nicht zu sagen :-). Mache ich aber doch. Und zwar mit ein paar Tipps, wo du z.B. deinen Expertenstatus anbringen kannst:
- auf deiner Visitenkarte
- in deinem Elevator Pitch
- in der Social Media Profilbeschreibung wie bei Facebook, Pinterest und Twitter
- in deinem Business-Profil bei Xing oder LinkedIn
- auf der Über-Mich-Seite
Schritt 5: Erhöhe deine Sichtbarkeit
Jetzt, wo du deinen Expertenstatus schon gut platzierst hast, sollten ihn und dich im letzten Schritt möglichst viele wahrnehmen. Du solltest nun dafür sorgen, dass du sichtbarer wirst.
Instagram oder Facebook Stories sind super, um dich zu zeigen. Aber auch Netzwerkevents sind hierfür gut geeignet. Gib Vorträge, präsentiere dich auf Messen, schreibe Blogartikel und verlinke sie überall, schreibe Gastartikel, erstelle kurze Videos mit Tipps von dir… Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, dich zu zeigen. Nutze ALLE ;-).
Aber ACHTUNG: Viel Sichtbarkeit kann anstrengend sein und ist eine Hauptaufgabe. Deine Basis sollte also soweit vorbereitet sein, dass du nicht völlig im Abarbeiten versinkst. Wenn das nämlich der Fall ist, kannst du dich ja kaum um mehr Sichtbarkeit kümmern.
Voraussetzung ist also: Dein Angebot ist klar und fertig gestellt. Einzelne Sachen kannst du vielleicht schon outsourcen. Du vertrödelst keine Zeit mit unwichtigen Aufgaben oder Terminen. Und hast damit einen Teil deiner Arbeitszeit „frei“ dafür, dich bekannter zu machen.
Wenn du Schritt 1-5 konsequent verfolgst, ein wenig Geduld und Durchhaltevermögen zeigst, dann kannst du dir deinen Expertenstatus erfolgreich aufbauen und davon profitieren!
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